Der Gemeinderat Kenzingen hat sich dagegen ausgesprochen, die Stelle eines Klimamanagers auszuweisen. Dies aus gutem Grund, denn die Aufgaben sind im Klimaschutzkonzept der Stadt bereits formuliert. Wir sind der Meinung, dass jetzt ein Klimabeirat seine Arbeit aufnehmen und die Maßnahmen der erarbeiteten Handlungsfelder zusammen mit Stadt, Gemeinderat und Einwohnern umsetzten kann. Anstatt einen Klimamanager einzustellen, sind die vorgesehenen Mittel für die Umsetzung der Maßnahmen zu verwenden.

Mit der Entscheidung des Gemeinderates verbindet die CDU-Fraktion die Hoffnung, dass notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz nicht ins nächste Jahr verschoben werden, denn erst dann kann die Stelle eines Klimamanagers ausgeschrieben werden. Wir wollen, dass sofort gehandelt wird! Die Grundlagen dafür haben wir im Kenzinger Klimaschutzkonzept erarbeitet - nun heißt es handeln!
Die Stadt Kenzingen hat in einem intensiven Partizipationsprozess seit April 2018 ein Klimaschutzkonzept erarbeiten lassen. Im Okober 2018 hat der Gemeinderat die darin vorgesehenen Maßnahmen als Ziele festgelegt und sich zur Umsetzung verpflichtet. Das Klimaschutzkonzept ist zu finden unter:
https://www.kenzingen.de/downloads/aktuelles/Klimaschutzkonzept_Kenzingen_2018_2294.pdf
Die dort genannten Handlungsfelder sind:
- Strom aus erneuerbaren Energien, insbes. Photovoltaik
- Wärme aus erneuerbaren Energien, insbes. Geothermie und Biomasse,
- Modernisierung Straßenbeleuchtung
- Austausch von alten Heizanlagen und Heizungspumpen
- Einsparpotenziale durch Sanierung: Aus dem großen Anteil an Wohngebäuden, die
vor 1984 gebaut wurden (64 %), ergibt sich ein hohes Sanierungspotenzial. Eine vollumfängliche Umsetzung der Sanierungspotenziale könnte bis zu 42 % des Wärmebedarfs einsparen.
Zitat aus dem Gutachten: Besteht ... ein Klimabeirat oder ein externes Umsetzungsmanagement, dann kann sich die Kommune aus dem Prozess weitestgehend herausnehmen. Die Mehrzahl der Maßnahmen richtet sich an die privaten Haushalte und daher sollte sich die Kommune während der Umsetzung der Maßnahmen als Akteur beteiligen und unterstützend wirken.

13 TOP-Maßnahmen sind identifiziert:
1. Vollständige Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED
2. Aktion zum Heizungspumpentausch
3. Nachhaltige Wärmeversorgung der Stadtteile von Kenzingen
4. Aus- und Neubau von Nahwärmenetzen
5. Photovoltaikanlagen (PV) mit Speichertechnik
6. Angebot an alternativen Mobilitätsoptionen ausbauen
7. Radwegenetz optimieren und zur Fahrradnutzung motivieren
8. Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung von Gebäudesanierungen
9. Gestaltung von Unterrichtsstunden zum Thema Klimaschutz
10. Angebot einer zentralen Energieberatung
11. Erweiterung der Klimaschutzwebseite auf der Stadt-Homepage
12. Bürgerschaftlicher Wettbewerb zum Thema Energiesparen und Klimaschutz
13. Modernisierung der Heizungsanlagen und Heizungsoptimierung
Auftrag an Energieberatungsbüro: Folgende Leistungen sollten in Auftrag gegeben werden, sofern sie nicht schon bereits anderweitig erbracht wurden:
- Innerhalb des Klimaschutzbeirats sollte ein Organisationsteam aus örtlichen Heizungsinstallateuren, Bürgern und Stadtvertretern gegründet und eine Abstimmung mit lokalen Fachkräften (Heizungsfachleute, Schornsteinfeger) durchgeführt werden
- Analyse der vorhandenen Wärmeversorgungsstruktur (Installationsalter, Eigentümerstruktur, Zielquartiere)
- Ausarbeitung eines Anreiz- und Informationsprogramms mit Klimaschutzbeirat und externem Energieberatungsbüro
- Gezieltes Anschreiben von Eigentümern und Hausverwaltungen, zwecks Wärmeversorgungsmöglichkeiten, Durchführung von Informationsveranstaltungen und aufsuchenden Beratungsangeboten, die attraktiv zu gestalten sind.

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